Julian Omonsky
Gründer ADMUSEMENT
Die Generation Y, oder auch Millennials genannt bezeichnet die Generation an Menschen, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurde. Der Vorgänger wird als Generation X bezeichnet und die Nachfolger als Generation Z.
Die Generation Y, zur der auch ich gehöre, zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
- Wir sind gut im Umgang mit Krisen, sowie Unsicherheit und Ungewissheit.
- Wir sind Meister im Improvisieren und die Gradlinigkeit im lückenlosen Lebenslauf ist dank uns ein Thema von gestern.
- Wir lieben berufliche Unabhängigkeit und Freiheiten – welcome to my live – und wir sind die erste Generation, die mit den so genannten „Social Medias“ in Berührung gekommen und aufgewachsen ist.
Egal ob Facebook, Instagram, Youtube und co. All diese Netzwerke haben uns und unsere Kultur der Generation Y geprägt. Auch ich schaue täglich YouTube und bin damit nicht alleine: In den USA erreicht YouTube unter den 18-34 Jährigen sogar mehr Leute, als jedes andere TV-Netzwerk.
Es gibt bei YouTube einen Channel, den ich schon seit längerer Zeit beobachte und verfolge. Die Rede vom Channel “Yes-Theory”.
Dieser Channel wurde 2014 von drei in Los Angeles lebenden jungen Mid-Zwanzigern gegründet. Sie sind fest davon überzeugt, dass grundlegend erst einmal alles möglich ist. Man muss sich lediglich mit seinen Unbequemlichkeiten auseinandersetzen und diese überwinden. Daher auch der Slogan „Seek Discomfort“, der mittlerweile auf sämtlichen Klamotten-Kollektionen und co. zu finden ist.
Auf Instagram folge ich dem zugehörigen Yes-Theory-Account ebenfalls und genau dort wurde vor drei Tagen ein Posting veröffentlicht mit dem Spruch: „Your good old days are happening right now“
Übersetzt: “Deine guten alten Tage passieren genau jetzt”.
Ich fand dieses Zitat so spannend und bewegend, dass ich es mir selbst ausgedruckt und im Büro aufgehängt habe. Aber wie können wir diesen Satz nutzen und auf unserer Arbeit übertragen?
Wir sollten uns die Frage stellen, wie werden wir es heute schaffen, dass unsere Gäste in 20, 30, 40 oder 50 Jahren über das heute erlebte sprechen und davon schwärmen. Denn genau das sollte unser Anspruch sein.
Ich persönlich finde, dass alleine der Gedanke daran und die Überlegung, mit welchen Mitteln und Wegen wir dies ermöglichen können, schon wieder für die nötige Portion an Motivation und Kreativität sorgt.
Das Ziel sollte sein, heute ein Erlebnis zu ermöglichen, über das in vielen Jahren als „die guten alten Zeiten“ gesprochen wird.
Dabei rede ich von dem typischen „weißt du noch, was wir im Sommer xy alles erlebt haben“ Gespräch.
Dass es funktioniert, zeigt folgendes persönliches Beispiel aus meiner Kindheit:
Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch im Alter von 8 Jahren im Disneyland Paris erinnern. Das ist über 21 Jahre her!
Ich kann mich an die Anfahrt zum Park erinnern, an die ewig langen Laufbänder vom Parkplatz hin zum Eingang, an die Mainstreet, an das Autogrammbuch, dass mein Vater uns gekauft hat und in dem wir Unterschriften von Micky, Donald und Pluto gesammelt haben, ja auch an die Eis-Preise, die mein Vater viel zu überteuert fand, sowie die wirklich, wirklich langen Wartezeiten, aber eben auch an das gute Wetter, die Parade und meine allererste Achterbahnfahrt, damals auf Big Thunder Mountain.
Zum Abschluss gab es noch eine CD mit der Musik zur Parade, bevor auch dieser Tag zu Ende ging. Die CD besitze ich tatsächlich heute noch und habe passend zum Podcast nach sicherlich weit über 10 Jahren wieder reingehört. Das wirklich beeindruckende ist: Sobald die Musik startet, habe ich so viele Erinnerungen an diesen Tag wieder wie einen Film im Kopf. Fragt man mich hingegen heute mal, wie man eine Tangente berechnet – und damit habe ich in meiner Schulzeit weit mehr Zeit verbracht – habe ich keinen blassen Schimmer.
Aber Disney und meine Eltern haben mir einen Tag bereitet, der so tief in mir verankert ist, dass ich ihn noch sehr, sehr viele Jahre gedanklich mit mir tragen werde. Und wer weiß, vielleicht war dieser Besondere Tag auch mit ein Beweggrund für das, was ich heute beruflich mache.
Was ich schlussendlich sagen möchte ist, dass wir bei unserer Arbeit tagtäglich daran denken sollten, wie wir es heute schaffen, dass Leute die unser Gast sind noch in vielen Jahren von den Erinnerungen an einen sorgenfreien und unbeschwerten Tag schwelgen, welcher am liebsten niemals zu Ende geht. Ich würde mich freuen, wenn Ihr diesen Gedanken mit in Eure Arbeit nehmt und neue Inspiration dadurch gewinnt.